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partizipation

Konzeption

Der Begriff Partizipation steht für die Teilhabe, Beteiligung, Mitsprache und Mitwirkung unserer Jugendlichen bei allen wichtigen Entscheidungen, die ihre Hilfemaßnahme und ihren Alltag betreffen. Es geht darum, die Meinung der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen und angemessen zu berücksichtigen, wobei den Jugendlichen aber auch aufgezeigt werden soll, dass es neben ihren Meinungen auch noch andere gewichtige Meinungen (z.B. die der Gruppenpädagogen, Therapeuten, Eltern usw.) gibt. Die Möglichkeit der Teilhabe der Jugendlichen wollen wir wie folgt bieten:

Der Gruppensprecher

In jeder WG wird ein Jugendlicher zum Gruppensprecher gewählt. Der Gruppensprecher soll die Gruppe vertreten, indem er Wünsche, Kritik usw. äußert und die Gruppe „nach Außen“ vertritt.

(-> siehe Konzeption Projekt „Gruppensprecher“)

Beteiligung der Jugendlichen im Gruppenalltag

Schon bei der Aufnahme eines neuen Gruppenmitgliedes möchte man dem Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich von Anfang an wohlzufühlen, indem man ihn in die Gestaltung seines Zimmers einbezieht. Die Entscheidung über die Wandgestaltung und die Zimmereinrichtung obliegt zu einem großen Teil dem Jugendlichen.

Im Gruppenalltag wird versucht, die Jugendlichen in möglichst viele Entscheidungen einzubeziehen, beispielsweise werden Essenspläne zusammen mit den Jugendlichen erstellt und umgesetzt. Neben den festen Zeiten am Tag, z.B. Hausaufgabenzeit, können die Jugendlichen ihre Freizeit selbständig gestalten oder an angebotenen Freizeitaktivitäten teilnehmen.

Wöchentlich gibt es außerdem in jeder WG eine Jugendkonferenz, bei der die Jugendlichen über anstehende Termine usw. informiert werden aber auch ihre Meinung offen kundtun können. Hier werden auch neue Regeln, Freizeitmaßnahmen, Essensplan, u. ä. besprochen.

Beteiligung bei der Aufnahme

Jugendliche, die bereits in der Wohngruppe wohnen, werden über eine Neuaufnahme informiert, sobald diese feststeht. Sie bekommen einige Infos über das neue Gruppenmitglied, es wird aber sehr darauf geachtet, dass diese Infos nicht zu weit greifen, da dem Jugendlichen die Chance für einen Neuanfang gegeben werden soll und die Mitbewohner sich ein eigenes Urteil bilden sollen. Die Beteiligung der Jugendlichen, die bereits in der Wohngruppe wohnen, besteht darin, dass sie den Empfang des Jugendlichen gestalten dürfen. Hier werden meist Willkommensschilder gebastelt, ein Kuchen gebacken, ein Zimmer vorbereitet, usw. Der neu angekommene Jugendliche hat anschließend natürlich die Möglichkeit, sein Zimmer umzugestalten, ganz nach seinen Vorstellungen. Wenn weitere Zimmer frei sind, wäre natürlich auch die Wahl des Zimmers möglich.

Arbeitsgruppen

Als Arbeitsgruppe fassen wir die wöchentliche Jugendkonferenz auf. Hier können die Jugendlichen Wünsche, Anregungen und Kritik äußern. Des Weiteren bilden die Gruppensprecher auch eine Arbeitsgruppe. Nach der Wahl der Gruppensprecher gibt es regelmäßige Treffen, bei denen Lösungen für Probleme erarbeitet werden, Ideen besprochen werden und die Gruppensprecher das thematisieren können, was sie und ihre Gruppe beschäftigt. Als eine Art Arbeitsgruppe fassen wir auch den Projekttag in den jeweiligen Gruppen auf.

Beschwerdemöglichkeiten

Die Kinder/Jugendlichen haben jederzeit die Möglichkeit sich bei Problemen, Beschwerden oder Veränderungswünschen an den Gruppensprecher, die Pädagogen oder den Partizipationsbeauftragten zu wenden. Auch anonyme Beschwerden werden ernst genommen.

Zusätzlich befindet sich in jeder Gruppe ein Aushang mit den Kontaktdaten der Heimaufsicht. Auch hier können Beschwerden eingereicht werden.

Beteiligung bei der Hilfeplanung und Perspektivplanung

Bei der Hilfeplanung der Jugendlichen wird es den Jugendlichen ermöglicht, diese aktiv mit zu gestalten. Jeder Jugendliche hat einen Bezugserzieher. Dieser verfasst einen Entwicklungsbericht für das halbjährlich anstehende Hilfeplangespräch. Nachdem der Bericht erstellt ist, wird er dem Jugendlichen ausgehändigt, damit dieser ihn sich durchlesen kann. Der Jugendliche kann hier Dinge ergänzen oder Anmerkungen machen, wenn er mit dem Geschriebenen nicht einverstanden ist. Ergänzend hierzu, kann der Jugendliche einen Selbsteinschätzungsbogen ausfüllen. Hierbei geht es in erster Linie um die eigen gesetzten Ziele. Während des Hilfeplangespräches ist der Jugendliche anwesend und kann das Geschriebene ausführen.

Die Perspektivplanung findet ausschließlich mit dem Jugendlichen gemeinsam statt. Die Pädagogen haben hier die Aufgabe, dem Jugendlichen Möglichkeiten aufzuzeigen. Die Entscheidung, welche Schule besucht wird, welche Ausbildung die Richtige ist und wo und wie diese begonnen werden kann, usw., trifft letztendlich der Jugendliche zusammen mit der pädagogischen Leitung und dem Jugendamt.

Schulung von Partizipationsbeauftragten (Jugendlicher und Pädagoge) 

Wie in den vergangenen Jahren auch, wird weiterhin versucht, jährlich an der Tagung in Ipsheim teilzunehmen.
Zusätzlich bildet sich der Pädagoge zu diesem Thema weiter, indem er auf aktuelle Literatur zurückgreift oder an Fortbildungen teilnimmt.

Grenzen der Partizipation

Die Grenzen der Partizipation in unserer Einrichtung sind erreicht, wenn das Wohl der Jugendlichen in Gefahr ist, wenn Wünsche oder Anregungen geäußert werden die z.B. aus finanzieller oder zeitlicher Sicht nicht realisierbar sind.  

Konkret bedeutet das, dass es Regeln und Pflichten gibt, die für ein funktionierendes Zusammenleben unumgänglich sind und wenig Spielraum für Diskussionen zulassen. Dazu gehören z.B. Aufgaben in der Gruppe wie Wäsche waschen, wechselnde „Ämter“ wie Spülen, kochen, usw. oder auch der tägliche Schulbesuch/Arbeitsplatzbesuch.

Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. 
sie erreichen uns unter: 
09 77 1 - 635 84 84

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